Die extreme Stärke solcher Bindungen führt er darauf zurück, dass in diesen Fällen zwei Seelen einander gefunden hätten, die einander wie zwei zusammengehörige Kugelmenschen-Hälften ergänzten. Dabei geht es um die Frage, inwieweit seine Rede Rückschlüsse auf Normen, Werte und sexuelle Gepflogenheiten der damaligen Oberschicht Athens gestattet. Manche diesbezügliche Einzelheiten werden von anderen Quellen bestätigt. Wie viele andere Dialoge Platons ist das Symposion nicht bloß ein Dokument einer bestimmten Philosophie sondern auch ein Erzeugnis der Dichtkunst. Komödiendichter – insbesondere Aristophanes – verspotteten ihn; Aristophanes nahm sein sehr gepflegtes Äußeres und seine Ausdrucksweise aufs Korn und stellte ihn als verweichlicht dar. Auch außerhalb der neuplatonischen Philosophenschulen wurde Platons Dialog von Gebildeten rezipiert. [110] Auch der Bericht über die Nacht, in der Alkibiades Sokrates verführen wollte, könne nicht zutreffen. Jahrhundert v. Chr. Er war gutaussehend, reich und ein begabter Stilist. Der Mythos deutet die erotische Begierde als Ausdruck des Strebens der halbierten Menschen nach Wiedervereinigung mit der jeweils fehlenden Hälfte. einer der einflussreichsten athenischen Politiker. Liber creaturae und sacra scriptura. Den platonischen Gedanken, dass Eros über das vergängliche Individuelle emporheben kann, drückte er dichterisch in der Ode Der Abschied und in der Elegie Menons Klagen um Diotima aus. In seinen Gastmahlgesprächen (Quaestiones convivales) ist Platons Dialog deutlich als Vorbild erkennbar. Diophanes hatte sich über den erotischen Aspekt des Verhältnisses von Sokrates und Alkibiades geäußert und dabei die Meinung vertreten, ein Philosophieschüler solle bereit sein, sich auf eine sexuelle Beziehung zu seinem Lehrer einzulassen. [34], Wenn zwei so zusammengehörige Liebende einander gefunden haben, bleiben sie nach Aristophanes’ Darstellung ihr ganzes Leben lang miteinander verbunden, obwohl sie „nicht einmal zu sagen wüssten, was sie voneinander wollen“. Momentan herrscht noch der 421 geschlossene Nikiasfrieden, der die Kampfhandlungen für einige Jahre unterbrochen hat, doch nähert sich die Ruhepause ihrem Ende: Schon im folgenden Jahr wird auf Betreiben des Alkibiades die Sizilienexpedition der Athener beginnen, ein militärisches Abenteuer, dessen katastrophaler Ausgang den Auftakt zu einer neuen Phase der Kämpfe zwischen den Kriegsparteien bildet. Wie Foucault hierzu näher ausführt, unterscheidet sich eine solche Liebesbeziehung von einer herkömmlichen durch das Auftreten einer neuen Person, des Meisters. Er bezeichnete den Dialog als „Gespräche über die Liebe“. Er behauptete, das Thema des Symposions sei in erster Linie die „gemeine und vulgäre Liebe“ zwischen Männern oder zwischen Männern und Knaben, deren moralische und gesellschaftliche Auswirkungen verheerend seien. Mit dem überraschenden, groben Eindringen des Alkibiades und seines Gefolges ist der zunächst ausgeschlossene Dionysos zurückgekehrt und hat seinen Anspruch auf Beachtung geltend gemacht. Für die wirtschaftliche Struktur des Staates ist der Stand der Industriellen zuständig. Es ist auch vermutet worden, Platon habe eine Verspottung des historischen Aristophanes beabsichtigt.[57]. Es hat sowohl in der Antike als auch in der Neuzeit eine starke Wirkung ausgeübt und zählt zu den berühmtesten Werken der Weltliteratur. Der Herausgeber war Markos Musuros. [7] Sein Besitz wurde konfisziert. Theognis 1151 … Textgröße: A A A. Dort schrieb er, Platon habe im Symposion mit wenigen Meisterzügen eine Frau verewigt, deren „heiliges Gemüt“ ein „Bild vollendeter Menschheit“ darstelle. Im Byzantinischen Reich hingegen war das Symposion bekannt; eine Reihe von byzantinischen Handschriften, die teilweise mit Scholien versehen sind, bezeugen das Interesse gebildeter Kreise an dem Dialog. Platon: Das Gastmahl 5 vortragen oder von anderen vortragen hören, - ab-gesehen von dem Nutzen, den sie mir, wie ich glau-be, gewähren, - die größte Freude; alle anderen aber, zumal wie ihr Reichen und Geldmänner sie zu führen pflegt, erregen mir für meine Person Über-druß und gegen euch, ihr Freunde, Mitleiden, weil Für ihn ist Eros der glückseligste, schönste und beste der Götter und zugleich der jüngste unter ihnen. In: Zitat und Zeugenschaft. Der Betrachter und das Betrachtete bleiben stets eigenständig. [20], Die Festlegung des Gesprächsthemas und der Vorgehensweise, Nach der Beendigung des Abendessens beginnt der Sitte gemäß das Trinken. Sie preisen die Schönheit des Gottes, seine Macht und seine Wohltaten für die Menschen. 1971 nahm er an dem ersten Internationalen Bildhauer - Symposion in St. Wendel; Kontexte. Später wird auch die Schönheit von Erkenntnissen für ihn wahrnehmbar. Seine Mutter Penia, die personifizierte Armut, kam als Bettlerin zu dem Mahl und traf dort den betrunkenen Poros („Wegfinder“). Mein Vorschlag geht auf Platos Gastmahl, ein… Alle Teilnehmer des Gastmahls, deren Reden in Platons Werk wiedergegeben werden, sind Personen, die tatsächlich gelebt haben. Analog dazu ist auch das Hervorbringen dauerhafter geistiger Werte, etwa in der Dichtung oder der Gesetzgebung, eine Art von Zeugung, die „unsterblichen“ Ruhm verschafft. Damit fällt ihm – wie allen Dämonen – eine Mittlerrolle zwischen Göttern und Menschen zu. [6], Phaidros, der im Symposion die erste Rede hält, ist als historische Person in den Quellen gut bezeugt. Alkibiades hielt ebenfalls eine Lobrede, aber nicht auf Eros, sondern auf Sokrates. Wenn ein Staat oder ein Heer aus lauter Liebenden und Geliebten bestünde, wäre dort alles bestens bestellt; eine solche Gemeinschaft wäre unübertrefflich und unüberwindlich. Dadurch erhält der Aufstieg zum Schönen die Qualität einer religiösen Initiation. Mit „Eros“ meint er die mythische Gestalt, die als Urheber des leidenschaftlichen erotischen Begehrens der Menschen gilt. Chr. [66] Eine Hypothese lautet, Platon habe den Eros aus der ihm traditionell zuerkannten göttlichen Position verdrängen und die Prinzipien der Aphrodite vollständig entmachten wollen. Der Aufstieg zu umfassenderen Stufen der Liebe müsse nicht mit einem Erlöschen der Liebe zum Individuum verbunden sein, sondern diese werde nur anders betrachtet und eingeordnet. Das Ziel, das an sich Schöne, sei weder in der Zeit noch im Raum zu finden; zugänglich sei die Idee des Schönen jedoch der wissenschaftlichen, vom Sinnlichen in methodischer Induktion Stufe um Stufe fortschreitenden Erkenntnis. (ca. Aristodemos nimmt den Vorschlag des Sokrates an, als ungeladener Gast mitzukommen. Er ging naiv von der Annahme aus, Eros sei ein großer, schöner und guter Gott und liebe das Schöne. Auflage. „Ist es nicht ärgerlich, Eryximachus,“ spricht er öfters ganz im Eifer zu mir; „So unzählige Hymnen und Loblieder haben sie gemacht, alle Götter haben sie besungen, hundert tausend Dichter sind in der Welt, und noch nicht ein einziger von ihnen hat den vernünftigen Einfall gehabt, [] den Amor zu besingen. Somit ist er unvollkommen und kann daher kein Gott sein. geboren, war also rund zwei Jahrzehnte jünger als Sokrates. Das Objekt dieser Wahrnehmung ist die „platonische Idee“ – das Urbild – des Schönen im Sinne von Platons Ideenlehre. Margarete, die selbst Dichterin war, verband in ihrem Liebesverständnis platonische und christliche Elemente. Diese Differenzierung zeigt sich auch bei den Nachkommen der halbierten Kugelmenschen einschließlich der gegenwärtigen Menschheit. Die gemeine Liebe sei nicht anspruchsvoll, sie ziele nur auf sexuelle Befriedigung ab. eingeführt wurde, gehört das Symposion zur dritten Tetralogie. Sie hatten sich die Aufgabe gestellt, das Wirken des Gottes Eros zu würdigen. Es sei durch den Sieg des Sokrates im Redewettstreit gleichsam die sichtbare Verkörperung des Vorrangs der Philosophie gegenüber der Poesie. ({� Nach der vorherrschenden Forschungsmeinung ist Sokrates hier wie auch in anderen Werken Platons das „Sprachrohr“ des Autors, er trägt dessen Auffassung vor. Mit dem anfänglichen Beschluss der Gastmahlteilnehmer, die Flötenspielerin wegzuschicken, den Weingenuss zu begrenzen und sich auf den philosophischen Diskurs zu konzentrieren, ist das dionysische Element aus der Runde verbannt worden. Ficino fertigte auch eine italienische (toskanische) Fassung von De amore mit dem Titel El libro dell’amore an, mit der er sich an ein breites Laienpublikum wandte. Der Name Diotima ist in der Neuzeit immer wieder aufgegriffen und als Pseudonym, als ehrender Alternativname oder zur Benennung einer literarischen Figur verwendet worden. Ch., reiste Platon nach Megara zu Euklid, nach Unteritalien, Kyrene, Sizilien und es wird auch angenommen, dass Platon nach … Damit wandte sich Patrizi gegen die im zeitgenössischen Liebesdiskurs gängige Tendenz zu einer Polarisierung der Liebe in eine gute geistige und eine schlechte sinnliche.[127]. Hegel hat diesen … erstes Künstler - Symposion führte ihn 1969 in ein Stahlwerk in Košice, Slowakei. 6Folgt man der Interpretation von HOFFMANN (1947), so ist die zahlenmäßige Aufgliederung der Redner ein wichtiges Merkmal für PLATONs Harmonieverständnis, das den erscheinenden Formen eine innere, auf die Struktur der Ideenwelt gerichtete Schönheit verleiht. Wie bei Platon treffen sich bei Lukian Philosophen zu einem Gastmahl, doch statt einer Zusammenkunft mit geistigem Wettstreit auf hohem Niveau kommt es zu wüsten Szenen, der Anspruch der Philosophen auf Tugendhaftigkeit erweist sich als Heuchelei. Dem Eros vertraue Platon die großen sittlichen Aufgaben der Menschheit an. (Symposion) Symposion. Entstanden etwa um 380 v. Chr. Der seltene Frauenname Diotima bedeutet „die von Zeus Geehrte“ oder „die Zeus Ehrende“. 9781614515890 The plurilingual TESOL teacher : the hidden languaged lives of TESOL teachers and why they matter / by Elizabeth Ellis. Dieses sei das alles einzelne Dasein Verbürgende. Zu den wichtigsten Texten, die er dabei heranzog, zählte das Symposion. In diesem Zusammenhang wies er auf Unstimmigkeiten hin, auf die er bei der Überprüfung einzelner Angaben Platons anhand historischer Fakten gestoßen war. Die Wahrheit sei bei der prächtigen Schilderung auf der Strecke geblieben. Er steht traditionell für eine weise Frau, die in Liebesfragen über ein außergewöhnliches, tiefgründiges Verständnis verfügt. Für diesen Ansatz wird geltend gemacht, die Ermordung des Alkibiades könne nicht lange zurückliegen. Es wird darauf hingewiesen, dass Platon die Kugelmenschen zwar selbst erfunden, dabei aber alte mythische Motive verwertet hat. In der Stufenleiter der Erotik stecke „eine der tiefsten Äußerungen Platons über sein eigenes Innenleben“. [49], Nach den offenherzigen Bekenntnissen des Alkibiades und einigen anschließenden Neckereien entstand Unruhe, da von außen viele Nachtschwärmer ins Haus eindrangen. Seiner gedanklichen Offenheit ein Denkmal zu setzen id sie auch den Nachkommenden zu vermitteln ist eine Intention seines schriftstellerischen Werks. In Platons verherrlichender Darstellung ist Sokrates die Verkörperung des idealen Philosophen und der vorbildliche Mensch schlechthin. [96] In seiner Schrift Über die Seele griff er den Gedanken von Platons Diotima auf, dass die Fortpflanzung der Lebewesen ein Streben nach Teilnahme am Ewigen und Göttlichen ist. Zu den Sterblichen zählt er aber auch nicht. Im Symposion fügt sich Aristophanes als Dialogfigur harmonisch in den Kreis der am Gelage teilnehmenden Gäste ein. [115] Im 5. Es handle sich um einen Wettkampf, in dem Sokrates die Dichter Agathon und Aristophanes überwinde und so dem Leser die Überlegenheit der Philosophie vor Augen führe. Für Platons Diotima hingegen impliziert der Aufstieg niemals eine Blockierung des erotischen Impulses, und die Formen von Erotik, die an die Stelle der sexuellen Befriedigung treten, sind attraktiver als diese. Auf die Unterhaltung durch eine Flötenspielerin wird verzichtet; stattdessen soll ein ernsthaftes Gespräch über ein anfangs festgelegtes Thema geführt werden. Um allen Missverständnissen vorzubeugen: Ja, das ist ein Buchvorschlag für eine Leserunde. Der humoristische Aspekt des Mythos passt zu dem Komödiendichter Aristophanes. Lesezeichen und Publikationen teilen - in blau! Das Wandbild, das sich heute im J. Paul Getty Museum in Malibu befindet, wurde nach einem Vorbild aus dem späten 4. Nur die Zweibeiner, deren Veranlagung dem Muster der zweigeschlechtlichen Kugelmenschen, der androgynoi, entspricht, sind heterosexuell. [18], Eine Gruppe von wohlhabenden Freunden befragt Apollodoros nach dem legendären Gastmahl Agathons, über das Gerüchte kursieren. Zitieren als Prinzip im Werk von Elazar Benyoëtz. Damit ermöglichte er den Menschen, durch die sexuelle Begegnung ihr Einheitsbedürfnis vorübergehend zu befriedigen und so die Sehnsucht zeitweilig zu stillen. Platon Phaidros oder Von dem Schönen (Phaidrôs) Übersetzung: F.D.E. Er überlässt das Fazit dem Leser. Hölderlins Hyperion weist Merkmale des von Platons Diotima im Symposion beschriebenen mythischen Daimons Eros auf. Zu Benivienis Gedicht schrieb der Humanist Giovanni Pico della Mirandola 1486 einen Kommentar. (Symposion) Symposion. Sie argumentiert zwar streckenweise philosophisch, aber hinsichtlich des Kerns ihrer Lehre beruft sie sich auf eine transzendente Erfahrung, die nach ihrer Darstellung den Höhepunkt und Abschluss eines philosophischen Schulungswegs darstellt. In ihnen wirke ein Trieb zur Verschmelzung mit der innig geliebten anderen Hälfte. Alle Teilnehmer des Gastmahls, deren Reden in Platons Werk wiedergegeben werden, sind Personen, die tatsächlich gelebt haben. Die Stelle kann sich auch auf eine Auseinandersetzung zwischen Sparta und Mantineia im Jahr 418 v. Chr. 9 (pp. Jahrhundert v. Chr. „Ist es nicht ärgerlich, Eryximachus,“ spricht er öfters ganz im Eifer zu mir; „So unzählige Hymnen und Loblieder haben sie gemacht, alle Götter haben sie besungen, hundert tausend Dichter sind in der Welt, und noch nicht ein einziger von ihnen hat den vernünftigen Einfall gehabt, [] den Amor zu besingen. [120], Für den arabischsprachigen Raum konnte eine direkte Rezeption bisher nicht nachgewiesen werden, wörtliche Zitate fehlen. [72], Die Alternativthese, der zufolge Diotima sophistisch denkt und ein von Platon oder zumindest seinem Sokrates abgelehntes Konzept vertritt, gilt heute als verfehlt. Der Verlauf der Zusammenkunft wird nicht direkt erzählt. Re: Eros als Sohn des Poros und der Penia. Leonard Bernstein komponierte eine Serenade für Solovioline, Streichorchester, Harfe und Schlagzeug „nach Platons Symposion“ (Werkverzeichnisnummer 255), die 1954 in Venedig unter seiner Leitung uraufgeführt wurde. Auch die Hingabe und Todesbereitschaft von Frauen wie Alkestis zeige diese Macht der Liebe. Außerdem hat er auch Sokrates befragt, der einige Angaben des Aristodemos bestätigte. Er bezeichnete den Dialog als leeres Geschwätz und behauptete, die Darstellung von Sokrates’ militärischen Leistungen sei erlogen, denn sie stimme nicht mit den Berichten anderer Quellen überein. Seine Schrift gehörte zu den wichtigsten prägenden Faktoren in der Liebesliteratur des 16. A recent eXist-db 5. Überall geht es um die Unterscheidung des Guten, das Eryximachos mit dem Gesunden gleichsetzt, vom Schlechten, das er als krankhaft bestimmt. 3 Orig. Er behauptet, es gebe nicht nur einen Eros, sondern zwei, und ebenso existiere auch die Liebesgöttin Aphrodite doppelt. Er stand Sokrates nahe, zählte aber nicht zu dessen Schülern. Dieser habe seine erotische Begierde, die eigentlich Agathon gegolten habe, auf Sokrates übertragen und dabei eine Gegenübertragung erhofft, die Sokrates jedoch verweigert habe. Wenn diese Überlegungen zutreffen, lässt sich die Entstehungszeit auf die Jahre zwischen 385 und 378 v. Chr. [78], Seit langem ist eine intensive Forschungsdiskussion über die Einschätzung des erotischen Aufstiegs unter sozialem Gesichtspunkt in Gang. Jung müsse er sein, denn das Alter sei ihm verhasst und nur Jugendlichkeit passe zu ihm. ausbrach („attische Seuche“). Das Gastmahl findet in Athen, der Heimatstadt der Teilnehmer, im Hause des Tragödiendichters Agathon statt. Im Gegensatz zu Aristophanes, der kein höheres Ziel als den Genuss der Einheit mit dem geliebten Individuum kennt, fordert Platon eine Ausrichtung der Liebe auf Überindividuelles. 4. [106], Ein nicht namentlich bekannter Mittelplatoniker, der den Dialog Theaitetos kommentierte, erwähnte in dem auf Papyrus erhaltenen Teil seines Werks, dass er zuvor bereits einen Kommentar zum Symposion verfasst hatte. Er befand, es handle von der höchsten Tugendstufe, der „betrachtenden“ Tugend. Phaidros wartete ebenso wie andere Tatverdächtige ein Gerichtsverfahren nicht ab, sondern floh ins Exil. Damit habe er auf die präziseste Weise die Stelle der Übertragung angezeigt. Platon – Der Philosophenkönig – Folge 14 Heute geht es um die Liebe! Erst etwa drei Jahre vor der Rahmenhandlung hat er sich Sokrates angeschlossen. Hier zunächst der Volltext: … 1482/84). [154], Der im Symposion beschriebene erotische Aufstieg ist verschiedentlich mit der Sublimierung im Sinne von Freuds Psychoanalyse verglichen und als Sublimierungsvorgang gedeutet worden, da er vom sexuellen Vollzug wegführt. entstanden. Er sah in den Eros-Konzepten aller Reden des Symposions Aspekte ein und derselben platonischen Liebeslehre. Einen maßgeblichen Impuls erhielt die Debatte 1973 durch die Veröffentlichung einer in der Folgezeit einflussreichen Untersuchung von Gregory Vlastos über die Rolle des Individuums als Objekt platonischer Liebe. Er ließ die damals anstößigen homoerotischen Bezüge weg und sandte seinen Text an Cosimo de’ Medici. Uelzen: Erev Rav Heyden, Katharina (2 May 2019). Er fasste Poros als göttlichen Lichtstrahl auf, Penia als Dunkelheit. [104], Der Mittelplatoniker Lukios Kalbenos Tauros behandelte das Symposion in seinem Philosophieunterricht. Platon, Schrift, Derrida.In: NEUMANN, Gerhard, ed.. Poststrukturalismus : Herausforderung an die Literaturwissenschaft ; DFG-Symposion 1995. Im 20. und 21. SYMPOSION. Auch hinsichtlich der Fragen, ob die fünf Reden in einem inneren Zusammenhang stehen, wie sie gegebenenfalls zu gruppieren sind und welche Bedeutung ihre Reihenfolge hat, gehen die Meinungen auseinander. Jeho tragédie se … Diese Vorstellung, mit der den Göttern Bedürftigkeit und ein niederes Motiv unterstellt wird, ist aus platonischer Sicht blasphemisch. Platon: Das Gastmahl. Chr.) Agathon versucht zu zeigen, dass Eros mit allen vier Grundtugenden – Gerechtigkeit, Besonnenheit, Tapferkeit und Weisheit – vortrefflich ausgestattet und ein Meister aller Künste sei. Zwischen ihm und dem Gastgeber Agathon besteht eine erotische Beziehung. (Symposion) Edition Holzinger. ): Diese Seite wurde zuletzt am 15. Im Sommer blieb er einmal einen Tag und eine Nacht lang nachsinnend an einer Stelle stehen. Der berühmte Gelehrte Marsilio Ficino, ein eifriger Erforscher des antiken Platonismus, übersetzte das Symposion ins Lateinische. Platon, Politeia / herausgegeben von Otfried Höffe. [1] Der Neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, hgg. ISSN: 2353-2912 Katarzyna Kukowicz-Żarska (Ed.) Die Götter wollten das Menschengeschlecht nicht vernichten, denn sie legten Wert auf die Ehrenbezeugungen und Opfer der Menschen. Im Verlauf seiner Gespräche mit der weisen Diotima, die ihm Belehrung erteilte, erwies sich diese Vorstellung aber als widersprüchlich. Auch im Symposion des Geschichtsschreibers Xenophon, eines Zeitgenossen Platons, wird auf sein Liebeskonzept Bezug genommen. Alle seine Versuche, den begehrten Mann sexuell zu verführen und von sich abhängig zu machen, scheiterten kläglich. Daher stellen sogar Tiere das Wohl ihrer Nachkommen über ihr eigenes. Ein weiteres für die Datierung relevantes Indiz bietet vielleicht der Umstand, dass Platons Phaidros hypothetisch von der Möglichkeit spricht, ein Heer aus lauter Liebenden und Geliebten aufzustellen. [31], Der Gegenwarts- und Zukunftsbezug des Mythos, Aristophanes äußert seine Wertschätzung für die Homoerotiker; sie seien von Natur aus die männlichsten Männer und als Liebhaber des ihnen Ähnlichen dem eigenen Geschlecht zugetan. (ca. Mus. [35], Agathon konzentriert sich nicht auf die Rolle der Erotik im menschlichen Leben, sondern auf die Natur des Gottes Eros, dessen Verherrlichung seine Rede dient. Ich wüßte doch warlich keinen belohnenderen Gegenstand für einen Dichter, als diese alte und mächtige … Symposion. Später wurden sie vom Göttervater Zeus zur Strafe für ihren Übermut in zwei Teile geschnitten. Besondere Beachtung findet in der Forschung die Feststellung Diotimas, die Schau trete nach langen Bemühungen „plötzlich“ ein, nachdem der Erotiker seinen schrittweisen Aufstieg vollzogen habe. KOSCHORKE, Albrecht, 1997. Er lädt Aristodemos ein, einfach mitzukommen, auch wenn dieser nicht eingeladen ist. abspielt, also rund anderthalb Jahrzehnte nach dem geschilderten Ereignis. Zumindest wird angenommen, dass sie mit dem „klassischen“ Platonismus des Phaidon vereinbar ist. Daher schwindet seine erotische Attraktivität zwangsläufig im Verlauf des Aufstiegs. [9], Pausanias, ein weiterer Teilnehmer des Rednerwettstreits, ist als historische Gestalt nur undeutlich fassbar. Als literarische Figur bei Platon ist er leicht erregbar, enthusiastisch und unbeherrscht. Der Himmelsherrscher Zeus beriet mit den anderen Göttern, wie auf diese Anmaßung zu antworten sei. Daher wird der letzte Teil des Symposions oft mit dem Satyrspiel verglichen, einem heiteren, von derber Sinnlichkeit geprägten Theaterstück, das in Athen als Nachspiel den Tragödienaufführungen folgte. Ein oft erörtertes Thema der Forschung ist der kulturgeschichtliche Hintergrund des Mythos und insbesondere des Motivs der Androgynie. [44], Abschließend bekennt sich Sokrates zur Lehre der Diotima, die er sich ganz zu eigen gemacht hat. Manche Gäste brachen auf, andere schliefen ein. Musil knüpft mit ironischer Absicht an die antike Tradition an: Er wendet sich gegen eine romantische Überhöhung trivialer Verhältnisse. Damit werde das Liebesverhältnis als Verhältnis zur Wahrheit strukturiert. Er vertrat die Ansicht, die Reden seien so konzipiert, dass sie aufeinander aufbauten; Sokrates runde „das von ihnen allmählich aufgeführte Gebäude“ zu einer Kuppel. Daher sucht immer noch jeder die zu ihm passende Ergänzung. Nach dem schrecklichen Tode seines Lehrers durch den Schierlingsbecher im Jahr 399 v. [130], Kritisch setzte sich Christoph Martin Wieland 1800/1801 mit dem Symposion auseinander. Erstdruck (in lateinischer Übersetzung durch Marsilio Ficino) in: Opera, Florenz o. J. Zwei Aspekte der Rolle Diotimas haben in der Forschung besondere Beachtung gefunden: der Umstand, dass Platon hier entgegen seiner Gewohnheit eine weibliche Figur auftreten lässt, und die außerordentliche Autorität, mit der er diese Gestalt ausstattet. Vielmehr ist er in einem Mittelbereich zu verorten. Liebe und Vollkommenheit schließen einander also aus. Als weise Seherin verfügt sie über eine Einsicht, die der philosophische Diskurs allein nicht vermitteln kann. Das wurde als schweres Verbrechen gegen die Religion strafrechtlich verfolgt. d.s. Es handelt sich um den am meisten Text enthaltenden von allen Platon-Papyri. Der Liebende sei dem Göttlichen näher als der Geliebte, denn in ihm sei der Gott Eros selbst anwesend. ¬Das Symposion in der griechischen Komödie (C 39/652 4/8) 2020. In der Forschungsliteratur wird darauf hingewiesen, dass Alkibiades das irrationale Prinzip des Rausches und der Zügellosigkeit verkörpert, für das in der griechischen Mythologie der Gott Dionysos steht. Jahrhundert) scheint eine relativ ausführliche Zusammenfassung von Platons Dialog enthalten zu haben. Eine Spurensuche im Werk von Elazar Benyoëtz. Er fand darin eine philosophische Stütze für die Wertordnung der christlichen Liebeslehre, in der die Nächstenliebe über der erotischen Liebe zu einem bestimmten Menschen und die Gottesliebe über allen anderen Formen von Liebe steht. Ich hoffe, ich mache jetzt alles richtig, so dass dieser Beitrag es schafft, in diesem Unterforum zu verweilen. Das eigentliche Ziel des Liebenden ist nicht das Schöne als solches, sondern eine damit verbundene schöpferische Tätigkeit, die er ausüben will: Ein „Werk“ (érgon) soll erschaffen werden. 427 v.Chr ; Das Symposion ist eines der wichtigsten Werke des Philosophen Platon. Er hält Eros für den menschenfreundlichsten unter den Göttern. Nach Aristoteles’ Meinung sind die Lebewesen zwar als solche vergänglich, bewirken aber durch ihre Fortpflanzung das Überleben der Art; insofern kommt ihnen, soweit es möglich ist, doch eine gewisse Art von Ewigkeit zu. [73] Abgelehnt wird von den meisten Altertumswissenschaftlern auch die Hypothese, Platon habe geschwankt und im Symposion sein Konzept einer individuellen Unsterblichkeit aufgegeben. Dichtern wie Ovid, Statius oder Ausonius, sie alle müssen sich zu Vergil stellen, zitieren ihn, setzen sich mit ihm auseinander. Taschenbuch. Die Redner konkurrieren miteinander, ihre improvisierten Reden sind Ausdruck eines Wettkampfs, den derjenige gewinnt, der die anfangs gestellte Aufgabe am besten bewältigt.[4]. [90], Die mittelalterliche Textüberlieferung besteht aus 55 Handschriften, die das Symposion ganz oder teilweise enthalten. [24], Der Dichter Aristophanes, der nun als nächster an der Reihe wäre, ist von einem Schluckauf befallen worden; daher springt der Arzt Eryximachos für ihn ein. - Platons ‚Symposion‘“ im Sommersemester 2015 basiert, befasst sich damit insbesondere den Mittelteil (298a - 212c) des Werkes genauer zu betrachten und zu erläutern. Symposion předpokládané v Platónově dialogu konalo se po hostině, kterou dával básník tragédií Agathón na oslavu svého vítězství v dramatické soutěži, jež byla u Řeků klasické doby nezbytným činitelem divadelních her, pořádaných o svátcích boha Dionysa. Platon beschreibt ihn als einen der eifrigsten Verehrer des Sokrates und als kleinwüchsigen Mann, der wie sein Vorbild barfuß zu gehen pflegte. Ein literarisches Gelage, das sich nicht am Wein, sondern an der Philosophie berauscht: Platons "Symposion" hat seit seiner Entstehung vor 2.400 Jahren nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Das Symposion bietet die erste ausgearbeitete metaphysische Lehre vom Eros. Ein Theoretiker dieser Bewegung war Edward Perry Warren, der unter dem Pseudonym Arthur Lyon Raile 1927 den Roman A Tale of Pausanian Love und 1928–1930 das dreibändige Werk A Defence of Uranian Love veröffentlichte. You can write a book review and share your experiences. 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